Düsseldorf (epd). Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund stellt sich hinter Überlegungen für schnellere Corona-Impfungen in sogenannten sozialen Brennpunktvierteln. „Ich unterstützte ausdrücklich die Forderung der Bundesfamilienministerin, verstärkt mobile Impfteams dort einzusetzen, wo sozial benachteiligte Menschen meist in beengten Wohnverhältnissen leben“, sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende Susanne Johna der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag). Die Menschen in solchen Stadtteilen seien besonders stark von Corona-Infektionen betroffen. Deshalb müssten die Kommunen dort zusammen mit Ärztinnen und Ärzten einen Schwerpunkt der Impfkampagne setzen.
Johna forderte zudem bessere Informationsangebote für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Die Impfkampagne müsse auch die Menschen erreichen, die weder in ein Impfzentrum noch in eine Arztpraxis kommen. „Mit ein paar mehrsprachigen Informationen auf einer Internetseite ist es nicht getan, um diejenigen anzusprechen, die der deutschen Sprache nicht so mächtig sind“, mahnte die Internistin aus Hessen. Die bisherigen Informationsangebote für Nichtmuttersprachler, vor allem auch deren Präsenz im öffentlichen Raum, seien „völlig unzureichend“. Dabei habe der Bund „seine Hausaufgaben noch nicht erledigt“, kritisierte Johna. Die Kampagne müsse zudem sehr viel mehr soziale Medien nutzen, um die ganze Breite der Bevölkerung, auch die Jüngeren, zu erreichen.