Lübeck, Gudow (epd). Nach einem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft im schleswig-holsteinischen Gudow (Kreis Herzogtum Lauenburg) mit einem Leichtverletzten hat die Polizei noch am Samstagabend einen 32-jährigen Bewohner der Unterkunft vorläufig festgenommen. Nach derzeitigem Sachstand habe sich der Mann zur Tatzeit am Samstag gegen 21.30 Uhr in einem psychischen Ausnahmezustand befunden, teilten die Staatsanwaltschaft Lübeck und die Polizei Lübeck am Sonntag gemeinsam mit. Der Tatverdächtige sollte auf Antrag der Staatsanwaltschaft noch am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt werden, hieß es. Es gebe derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass der Brand von außen gelegt wurde und dass er politisch motiviert war.
Ein Feuerwehrmann wurde den Angaben zufolge bei dem Brand leicht verletzt. Zum Zeitpunkt des Feuers sollen sich laut Staatsanwaltschaft 21 Flüchtlinge in der Unterkunft aufgehalten haben. Sie blieben unverletzt, wurden evakuiert und in einer nahe gelegenen Einrichtung untergebracht. Die Flüchtlingsunterkunft wurde durch das Feuer stark beschädigt und ist derzeit unbewohnbar. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 350.000 Euro.
Die Kriminalpolizei und Einsatzkräfte der Spurensicherung ermitteln. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Gegen den vorläufig festgenommenen 32-jährigen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft werde wegen des dringenden Verdachts des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung ermittelt, hieß es. Er soll der Heimleitung per Kurznachricht mitgeteilt haben, dass er Feuer gelegt habe.