Essen, Berlin (epd). SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz will an der Reihenfolge bei den Corona-Impfungen vorerst festhalten. „Für mich ist es ein Zeichen von Respekt, das wir zunächst die impfen, die besonders schutzbedürftig sind, sowie die, die sich für uns alle im Einsatz befinden und einem besonderen Risiko ausgesetzt sind“, sagte der Bundesfinanzminister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Spätestens im Juni könne das Impfen auf alle ausgeweitet werden.
„Wenn wir zu früh die Priorisierung aufgeben, fürchte ich das Windhund-Prinzip“, sagte Scholz: „Wer gut vernetzt ist und jemanden kennt, der jemanden kennt, hat dann viel bessere Karten als jemand, der weniger gut verdrahtet ist.“ Der Vizekanzler schlug vor, „mobile Impfteams in sozial benachteiligte Stadtteile zu schicken, wo die Inzidenzen oft besonders hoch sind, und dort gezielt impfen“ Das nutze am Ende allen.
Die Forderung des CSU-Vorsitzenden Markus Söder, Familien bei der Impfung vorzuziehen, lehnte Scholz ab. „Die Priorisierung folgt wissenschaftlichen Empfehlungen“, sagte er. Es dürften „keine neuen sozialen Verwerfungen“ erzeugt werden.