Hamburg (epd). Der Bundesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, hat zum Tag der Arbeit die Bedeutung des solidarischen Zusammenhalts und eines starken Sozialstaates hervorgehoben. Nach über einem Jahr Corona-Pandemie seien die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise zwar enorm, sagte er am Samstag auf einer DGB-Kundgebung in Hamburg, an der coronabedingt nur 200 Menschen teilnehmen konnten. Durch solidarisches Handeln sei es aber gelungen, das Schlimmste zu verhindern.
„In den vergangenen Monaten haben Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte dafür gekämpft, dass soziale Härten abgefedert und viele Jobs gesichert wurden“, so Hoffmann. Dazu gehörten mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz, verbindliche Regeln fürs Homeoffice, bessere Unterstützung von Familien sowie ein verlängertes und höheres Kurzarbeitergeld.
In der Pandemie hätten die Menschen viel gelernt, ganz besonders, dass niemand allein diese Krise bewältigen könne, fügte Hoffmann hinzu: „Menschen müssen zusammenhalten und füreinander einstehen. Wir nennen das Solidarität.“
Künftig müsse noch mehr getan werden für ein solidarisches Gemeinwesen. Dazu gehöre, dass mehr Menschen unter den Schutz von Tarifverträgen fallen und dass sich überholte Geschlechterrollen nicht wieder stark machen. Reiche und Superreiche müssten sich endlich stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen. Außerdem unterstrich Hoffmann: „Nicht der Markt hat uns durch die Krise geholfen, sondern ein starker und aktiver Sozialstaat.“