Recklinghausen (epd). Am Samstag starten die Ruhrfestspiele Recklinghausen. Statt des traditionellen Kulturvolksfestes rund um das Festspielhaus gibt es einen Livestream mit Musik, Literatur, Theater und einer digitalen Maikundgebung des DGB. Am Sonntag folgt - ebenfalls digital - die feierliche Eröffnung der Spielzeit. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Ruhrfestspiele sprechen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Grußworte. Die Festrede hält die Autorin Enis Maci. Im Anschluss ist die Deutschlandpremiere "Die Seidentrommel" von Yoshi Oida zu sehen.
Das Programm im Jubiläumsjahr steht unter dem Motto "Utopie und Unruhe". Der Spielplan umfasst bis zum 20. Juni insgesamt 90 Produktionen mit über 200 Veranstaltungen. Beteiligt sind mehr als 650 Künstler und Künstlerinnen aus rund 20 Ländern. Wegen der Pandemie sind mindestens bis zum 21. Mai ausschließlich digitale Veranstaltungen geplant.
Die Ruhrfestspiele Recklinghausen werden durch den Deutschen Gewerkschaftsbund und die Stadt Recklinghausen getragen. Die Ruhrfestspiele entstanden 1946/47 durch einen Akt der Solidarität, als Hamburger Theaterleute im Nachkriegswinter ins Ruhrgebiet kamen, um Kohlen für ihre Theater zu erbitten. Beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Bergleute bedankten sie sich im folgenden Sommer mit einem Gastspiel - das war die Geburtsstunde der Ruhrfestspiele.