Berlin (epd). Trotz Corona-Pandemie treibt die übergroße Mehrheit der Deutschen der Klimaschutz weiter um. Laut der am Donnerstag von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt vorgestellten Umweltbewusstseinstudie 2020 halten 70 Prozent den Klimaschutz für weiterhin wichtig. Für 16 Prozent ist er im Corona-Krisenjahr 2020 sogar noch wichtiger geworden. Rund 90 Prozent befürworten demnach einen zügigen und zugleich sozialverträglichen Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Handlungsbedarf sehen die Befragten vor allem in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Verkehr.
So sprechen sich knapp zwei Drittel für ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen aus. Etwa 90 Prozent wünschen sich, dass das Fahren mit Bussen und Bahnen kostengünstiger und das Angebot ausgeweitet wird. Rund 90 Prozent sehen großen Handlungsbedarf bei der Verringerung von Verpackungsmüll und Lebensmittelabfällen.
Die Deutschen stellen dabei den Akteuren im Bereich Umwelt- und Klimaschutz - außer den Umeltverbänden - ziemlich schlechte Zeugnisse aus. Nur 26 Prozent finden, dass die Bundesregierung genug tut, bei den Städten und Gemeinden sind es 34 Prozent. Am schlechtesten wird das Agieren von Industrie und Wirtschaft beurteilt. Hier finden nur 16 Prozent, dass ausreichend etwas getan wird. Auch ihr eigenen Beitrag zum Klimaschutz schätzen die Befragten mit 21 Prozent nur gering ein.
Für die Umweltbewusstseinsstudie wurden im November und Dezember 2020 etwa 2.000 Bürgerinnen und Bürger befragt.