Dubai, Neu-Delhi (epd). Indien meldet einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen. Das südasiatische Land verzeichnete am Mittwoch 360.960 neue Ansteckungen binnen eines Tages, wie die Zeitung "Indian Express" berichtete. Zudem gab es 3.293 neue Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden. Indien hat damit seit Beginn der Pandemie mehr als 200.000 Corona-Tote zu beklagen. Die Gesamtzahl der Corona-Erkrankungen stieg auf fast 18 Millionen Fälle.
Die Diakonie Katastrophenhilfe rief zu Spenden auf. "Die Berichte, die uns aus indischen Krankenhäusern erreichen, sind erschütternd", sagte Dagmar Pruin, Präsidentin des evangelischen Hilfswerks. "Die Weltgemeinschaft muss nun gemeinsam alle Kraft aufbringen, um Zehntausende Tote in Indien zu verhindern." Die Diakonie Katastrophenhilfe leistet Soforthilfe und verteilt Mahlzeiten, Corona-Masken und Hygiene-Artikel. Millionen Menschen in Indien lebten in Slums und hätten keinen geregelten Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem, erklärte das Hilfswerk.
Der US-Virologe und oberste Berater der amerikanischen Regierung, Anthony Fauci, kritisierte die reichen Länder, nicht genug Unterstützung für Indien zu leisten. Die Situation in dem asiatischen Land sei furchtbar. Indien hat nach den USA die höchsten Covid-19-Zahlen.
Gleichzeitig erschwert ein Mangel an medizinischem Sauerstoff weiterhin die Versorgung vieler Corona-Patienten in den indischen Kliniken. Krematorien haben vielfach nicht genug Platz für die Bestattung der Toten. Die örtlichen Behörden klagen auch über einen Mangel an Impfstoff, obwohl Indien der weltgrößte Impfstoffhersteller ist. Nicht einmal zwei Prozent der indischen Bevölkerung von fast 1,4 Milliarden Menschen sind bislang immunisiert.