Trotz Corona startet Kongo Impfkampagne gegen Gelbfieber

Brazzaville, Genf (epd). Die Demokratische Republik Kongo hat eine großangelegte Impfkampagne gegen Gelbfieber begonnen. Mehr als 16,3 Millionen Menschen sollen gegen die lebensbedrohliche Krankheit immunisiert werden, wie die Weltgesundheitsorganisation am Dienstag in Brazzaville mitteilte. Es handele sich um die erste Impfkampagne gegen Gelbfieber in Afrika in diesem Jahr.

Die Kampagne sei aufgrund der Corona-Pandemie zunächst teilweise verschoben worden, erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Die Corona-Pandemie mache es für viele Länder doppelt schwer, andere Krankheiten wie Gelbfieber zu bekämpfen.

Das Vakzin gegen Gelbfieber soll Menschen im Alter von neun Monaten bis 60 Jahren verabreicht werden. Organisiert werde die Kampagne gegen Gelbfieber von Kongos Behörden, der WHO, dem Kinderhilfswerk Unicef, der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und Partnern.

Die Tropeninfektion verursacht hohes Fieber, Muskelschmerzen und Übelkeit. Eine spezifische Therapie zur Behandlung gibt es noch nicht. Das WHO-Regionalbüro für Afrika hat seinen Sitz in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, einem Nachbarland der Demokratischen Republik Kongo.

Laut WHO führte die Corona-Krise weltweit zu gefährlichen Engpässen bei der Lieferung und der Verabreichung von Impfstoffen. Rund 60 Routine-Impfkampagnen seien verschoben oder ausgesetzt worden, viele davon um mehr als ein Jahr. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte die Weltgemeinschaft auf, Routine-Impfkampagnen zum Schutz gegen Masern und andere Krankheiten zu gewährleisten.