Nullrunde: Corona-Krise wirkt sich auf Rentenanpassung aus

Berlin (epd). In Westdeutschland steigen die Renten in diesem Jahr nicht, im Osten nur geringfügig um 0,72 Prozent. Das Bundeskabinett billigte am Dienstag in Berlin die Verordnung aus dem Bundesarbeitsministerium über die Rentenanpassung zum 1. Juli. Rein rechnerisch müssten die Bezüge für die gut 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland zum 1. Juli sogar um 3,25 Prozent sinken. Die gesetzlich verankerte Rentengarantie verhindert das aber und sorgt für eine Nullrunde.

Damit stagnieren die Renten erstmals seit 2010 wieder. In den vergangenen zehn Jahren waren sie regelmäßig und zum Teil kräftig angehoben worden. Noch im vorigen Jahr, mitten in der Corona-Krise, stiegen die Renten im Westen um 3,45 Prozent und im Osten um 4,2 Prozent, weil die gute Lohnentwicklung aus dem Vorjahr maßgeblich war. Nun schlagen die Folgen der Pandemie für den Arbeitsmarkt auch auf die Renten durch. Die Lohnentwicklung war 2020 negativ, die für die Berechnung der Renten maßgeblichen Einkommen sanken.

Die geringfügige Erhöhung der Renten im Osten geht allein auf die laufende Anpassung an die Westrenten zurück. Der Wert eines Rentenpunktes beträgt im Osten ab 1. Juli 33,47 Euro, das sind 97,9 Prozent des West-Rentenwerts 34,19 Euro von und damit 0,7 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.