WHO besorgt über Unterbrechung von Routine-Impfkampagnen

Genf (epd). Wegen der Corona-Krise sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Impfkampagnen gegen zahlreiche andere Krankheiten unterbrochen worden. Rund 228 Millionen ungeimpfte Menschen in 50 Ländern, die meisten davon Kinder, seien nun von schweren Krankheiten wie Masern, Gelbfieber und Polio tödlich bedroht, teilte die WHO am Montag in Genf mit.

Die Corona-Krise habe zu Engpässen bei der Lieferung und der Verabreichung von Impfstoffen geführt, hieß es. Rund 60 Routine-Impfkampagnen seien verschoben oder ausgesetzt worden, viele davon um mehr als ein Jahr. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus forderte die Weltgemeinschaft auf, Routine-Impfkampagnen zum Schutz gegen Masern und andere Krankheiten zu gewährleisten.

Tedros kündigte eine neue Impf-Strategie an, um 50 Millionen Menschenleben bis 2030 zu retten, drei Viertel davon in Entwicklungsländern. Ein Ziel sei es, dass mindestens 90 Prozent aller Menschen in ihrer Kindheit und Jugend die wichtigsten Impfungen erhalten. Die WHO will den Plan mit dem Kinderhilfswerk Unicef und anderen Partnern umsetzen.