Berlin (epd). Zum Welt-Malaria-Tag hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) eindringlich dazu aufgerufen, im Kampf gegen die Tropenkrankheit nicht nachzulassen. "Alle zwei Minuten stirbt ein Kind in Afrika an Malaria", sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag). Die Corona-Pandemie habe die Situation zusätzlich verschärft: "Personal wurde abgezogen, um Corona-Infizierte zu behandeln, Moskitonetze und Medikamente konnten nicht mehr ausgeliefert werden, weil Versorgungsketten zusammengebrochen sind - oft mit tödlichen Folgen."
Die Weltgesundheitsorganisation befürchte 100.000 zusätzliche Malaria-Tote für das Jahr 2020, sagte Müller den Zeitungen weiter. In Asien seien die Malaria-Behandlungen seit Beginn der Pandemie um 60 Prozent zurückgegangen, in Afrika um 15 Prozent. "Wir dürfen das nicht einfach so hinnehmen, denn Malaria ist vermeidbar und heilbar", sagte der CSU-Politiker. Die Bundesregierung hat nach seinen Angaben in der Corona-Krise in diesem Jahr zusätzlich 140 Millionen Euro für den Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria bereitgestellt.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich knapp 230 Millionen Menschen an der durch Mücken übertragenen Krankheit. Etwa 400.000 Menschen sterben pro Jahr an Malaria, bei den meisten Opfern - mehr als 265.000 - handelt es sich demnach um kleine Kinder. Besonders schwer betroffen ist Afrika mit über 90 Prozent der Todesfälle. Der Welt-Malaria-Tag am 25. April würdigt seit 2001 den weltweiten Kampf gegen die Krankheit.