Köln (epd). Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, spricht sich dafür aus, in der aktuellen Corona-Lage weiterhin an einer festen Impf-Reihenfolge festzuhalten. Zwar hätten die Hausarztpraxen damit momentan mehr Arbeit, sagte Mertens am Samstag im Deutschlandfunk. Solange es aber nicht genug Impfstoff gebe, müssten zuerst die Menschen mit einem hohen Risiko für schwere Erkrankungen geimpft werden. Nur so könnten die Intensivstationen entlastet werden.
Zudem zeigten Modell-Rechnungen übereinstimmend, dass durch eine Änderung der Impfreihenfolge die dritte Welle nicht gebrochen werden könne, betonte der Mediziner. Er äußerte die Erwartung, dass im Mai, spätestens Anfang Juni so viel Impfstoff in Deutschland zur Verfügung stehe, dass dann die Priorisierung aufgehoben werde. Dies hatte auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Aussicht gestellt.
Das Thema Impfungen soll am Montag auch im Mittelpunkt der Beratungen von Bund und Ländern über die Bekämpfung der Corona-Pandemie stehen.
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