Osnabrück (epd). Der Vorsitzende des Virchowbundes, Dirk Heinrich, erwartet nach Inkrafttreten der Ausgangssperren bei Hochinzidenzen rasch sinkende Corona-Zahlen. "Ich sehe die Chance, dass die dritte Welle gerade gebrochen wird", sagte der Chef des Verbandes von Deutschlands niedergelassenen Ärzten der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Der wachsende Impfeffekt und die bisherigen Lockdown-Maßnahmen hätten die Zahlen bereits stabilisiert, nun greife die Corona-"Notbremse".
Die vom Bundestag beschlossene "Notbremse" gilt seit Samstag und sieht unter anderem bundesweit einheitliche Vorschriften für nächtliche Ausgangssperren vor.
Die Ausgangssperren verhinderten wirksam riskante Treffen in den Abendstunden, erläuterte Heinrich, der selbst in Hamburg als Arzt praktiziert. Derzeit fänden noch zu viele Ansteckungen im Privatbereich statt. Wenn sich das ändere, sei Corona rasch zu bezwingen.
Heinrich unterstrich: "Wir werden den Wettlauf zwischen Impfquote und Inzidenzen gewinnen, wenn wir jetzt noch zwei, drei Wochen die Füße still halten, den Lockdown ertragen und beim Impfen schneller werden." Ende Mai werde die Lage deutlich entspannter sein: "Dann werden wir etwa zwölf Millionen Menschen zusätzlich geimpft haben, dann sind 30, 35 Prozent der Menschen geimpft, und das hilft ganz enorm."