Tönisvorst (epd). Das Medikamentenhilfswerk Action Medeor befürchtet durch die Corona-Pandemie Rückschläge im Kampf gegen Malaria. Die Pandemie habe dazu geführt, dass vor allem in Afrika Lieferketten für Medikamente und medizinische Ausrüstung unterbrochen wurden, erklärte Vorstandsmitglied Christoph Bonsmann am Freitag im niederrheinischen Tönisvorst mit Blick auf den Welt-Malaria-Tag am Sonntag. "Viele Programme zur Malaria-Vorbeugung wurden ausgesetzt, weil auf einmal Moskitonetze, Schnelltests und Medikamente nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung standen."
Zugleich gebe es seit Corona Vorbehalte in der Bevölkerung, berichtete Bonsmann. "Bei Malaria ist die rechtzeitige Diagnose und Behandlung sehr wichtig. Die Menschen gehen aber nicht zum Arzt, aus Angst, sich dort mit Corona anzustecken." Er befürchte, dass die guten Erfolge der letzten 20 Jahre bei der Malaria-Bekämpfung wieder zunichtegemacht werden könnten. Bonsmann forderte eine angemessene Finanzierung der Malaria-Programme.