Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bekräftigt, dass nach bisherigen Erkenntnissen im Verlauf des Juni die Priorisierung bei den Impfungen gegen das Coronavirus aufgehoben werden kann. Spahn sagte am Freitag in Berlin, das dürfe aber nicht so verstanden werden, dass alle Menschen dann auch im Juni geimpft werden könnten. Das werde noch länger dauern. Ab Juni würden auch die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen, sagte er.
Der Gesundheitsminister äußerte sich zuversichtlich, dass Anfang Mai jeder Vierte und im Verlauf des Monats jeder Dritte in Deutschland eine Impfung erhalten hat. Im Mai könnten überall die Menschen geimpft werden, die in der Prioritätsgruppe 3 sind, sagte Spahn. Das sind vornehmlich Menschen zwischen 60 und 70 Jahren und mit diversen Vorerkrankungen sowie Angehörige bestimmter Berufsgruppen.
Gegenwärtig sind Spahn zufolge 18,5 Millionen oder 22,2 Prozent der Bürger zum ersten Mal geimpft, sieben Prozent haben bereits die zweite Impfung erhalten. Pro Tag werden mehr als eine halbe Million Menschen geimpft, am Donnerstag waren es 606.000.
Zum geplanten Treffen der Ministerpräsidenten zum Impfen am kommenden Montag sagte Spahn, es werde um zwei zentrale Themen gehen. Zum Einen werde man darüber sprechen, dass Geimpfte bei den geltenden Regeln, etwa für Reisen und Quarantäne, negativ getesteten Personen gleichgestellt werden sollen. Das werde bereits umgesetzt. Zum anderen werde es um die grundsätzliche Frage gehen, ob Geimpften noch die gleichen Beschränkungen auferlegt werden könnten wie nicht geimpften Menschen. Ob dazu Entscheidungen zu erwarten sind, ließ Spahn offen.