Berlin (epd). Gut ein Jahr nach der Zusage der großen Koalition zur Aufnahme von Flüchtlingen aus Griechenland ist am Mittwoch der letzte Flug mit Schutzbedürftigen in Deutschland angekommen. An Bord des Flugzeugs nach Hannover waren 103 Flüchtlinge, wie das Bundesinnenministerium mitteilte. Seit April 2020 habe Deutschland damit insgesamt 2.765 Personen aus Griechenland aufgenommen und so seine Aufnahmezusagen erfüllt. Bei der am Mittwoch eingereisten Gruppe handelte es dem Ministerium zufolge um 21 Familien mit 48 Erwachsenen und 55 Minderjährigen.
Wegen der verheerenden Bedingungen in vielen griechischen Flüchtlingslagern hatte die Bundesregierung in mehreren Schritten Aufnahmen zugesagt: Am 8. März 2020 hatte der Koalitionsausschuss die Aufnahme von Kindern von den griechischen Inseln beschlossen. Im April startete die Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger, im Sommer wurde das Programm erweitert um Familien mit Kindern, die dringend eine medizinische Behandlung brauchen. Nach dem Brand des Camps Moria auf Lesbos wurden weitere Aufnahmezusagen gemacht, zuletzt für rund 1.500 bereits in Griechenland anerkannte Flüchtlinge. Weitere Aufnahmen aus Griechenland sind derzeit nicht geplant.