Berlin (epd). Die Bundeswehr wird womöglich bereits im Juli aus Afghanistan abgezogen. Es gebe derzeit Überlegungen im Hauptquartier der Mission "Resolute Support" in der afghanischen Hauptstadt Kabul, den Abzugszeitraum zu verkürzen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin. Inzwischen werde der 4. Juli als Abzugsdatum erwogen. Die am Einsatz beteiligten Nationen prüften nun, welche Folgen eine solche Entscheidung hätte. Der Verteidigungsausschuss des Bundestags sei informiert. Die Bundeswehr sei darauf eingerichtet, relativ schnell abziehen zu können.
Der Einsatz in Afghanistan begann vor fast 20 Jahren als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Vor etwa einem Jahr unterzeichnete Washington ein Friedensabkommen mit den radikal-islamischen Taliban. Der damalige US-Präsident Donald Trump wollte bis zum 30. April dieses Jahres die US-Truppen abziehen. Trumps Nachfolger Joe Biden kündigte jüngst einen US-Abzug bis zum 11. September an. Auch der Nato-Rat beschloss daraufhin das Ende des internationalen Einsatzes in Afghanistan.
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