Hamburg (epd). Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) hat die geplanten Beschlüsse zur bundesweit einheitlichen Corona-Notbremse als zu rigide kritisiert. Sinnvoll wäre es im Kulturbereich, bei Veranstaltungen "zwischen Drinnen und Draußen" zu differenzieren, schreibt Brosda in einem Gastbeitrag auf "Zeit Online" (Montag). Die Perspektive auf einen kulturellen Sommer unter freiem Himmel könnte die kreativen Energien freisetzen, die sich seit Monaten in einem Dämmerzustand befinden. Sinnvoll wären zudem präzise Modellversuche, unter welchen Bedingungen kulturelle Öffnungen möglich sind, wenn die Inzidenzen sinken.
Es mache "fassungslos", so Brosda, dass die aktuellen Regelungsvorschläge notwendige Differenzierungen unmöglich machen und vieles Sinnvolle zu verhindern drohen. Erneut werde die Kultur "als beinahe lästiger Nebenwiderspruch" behandelt. Vieles, was zur Eindämmung der Pandemie richtig ist, fühle sich falsch an. Dies müsse die Politik offen thematisieren und erklären, warum die Entscheidungen sinnvoll sind. Brosda: "Dass es auch nach über einem Jahr in der Pandemie nicht gelingt, diese gesellschaftliche Dimension zu thematisieren, erzeugt längst nicht mehr nur Kopfschütteln, sondern vielerorts auch Wut."