Nürnberg (epd). Die Zahl der Betriebe, die von Einschränkungen durch die Corona-Maßnahmen betroffen sind, geht laut einer Umfrage leicht zurück. 23 Prozent der Firmen gaben Anfang April an, ihre Geschäftstätigkeit vorübergehend ganz oder teilweise eingestellt zu haben, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag in Nürnberg mitteilte. Im Januar lag dieser Wert bei 28 Prozent. Sechs Prozent der Betriebe waren nach eigenen Angaben komplett geschlossen.
Die einzelnen Branchen sind unterschiedlich betroffen: Mit Abstand am stärksten leidet derzeit das Gastgewerbe. 87 Prozent der Betriebe sind geschlossen. In der Gastronomie betrachten 41 Prozent der Befragten ihre momentane Situation als existenzbedrohend.
Im Groß- und Einzelhandel sind 27 Prozent der Unternehmen in ihren Geschäften eingeschränkt, 3 Prozent sind geschlossen. Bei den sonstigen Dienstleistungen gilt das für 20 Prozent. Acht Prozent berichten von vollständigen Schließungen.
Insgesamt sehen sich zwölf Prozent aller Betriebe akut in ihrer Existenz bedroht. Dabei sind insbesondere kleinere Betriebe mit bis zu 49 Beschäftigten und Kleinstbetriebe mit bis zu neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betroffen: 9 Prozent beziehungsweise 13 Prozent sehen sich in ihrer Existenz gefährdet.
"Angesichts dieser Zahlen rechnen wir in diesem Jahr mit mehr Insolvenzen. Allerdings gehen wir nicht von einer Pleitewelle aus", sagte IAB-Direktor Bernd Fitzenberger. Das IAB ist die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit.