Berlin (epd). In Berlin hat am Sonntagvormittag das öffentliche Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie mit einem Gottesdienst begonnen. Wegen der Pandemielage waren nur wenige Gäste in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zugelassen. Neben fünf Angehörigen von Verstorbenen nahmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff (alle CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, an dem Gottesdienst teil.
Am Nachmittag gibt es eine zentrale Gedenkfeier im Berliner Konzerthaus, bei der Bundespräsident Steinmeier sprechen wird. Auf seine Initiative geht der Gedenkakt zurück. Steinmeier will damit die Schicksale der Verstorbenen und ihrer Angehörigen in den Mittelpunkt rücken, die oftmals keine Möglichkeit hatten, sich von den Sterbenden zu verabschieden.
Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts 79.914 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Nicht nur in Berlin sollte am Sonntag an sie erinnert werden. Auch in anderen Orten waren Gedenkaktionen geplant, teilweise unter Beteiligung der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Die Ministerpräsidenten der Bundesländer hatten am Freitag dazu aufgerufen, mit sichtbar leuchtenden Kerzen im Fenster symbolisch die Opfer der Pandemie in Erinnerung zu rufen.