Berlin (epd). Mit einer zentralen Gedenkfeier wird am Sonntag in Berlin der an Covid-19 verstorbenen Menschen gedacht. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu dem staatlichen Gedenkakt eingeladen. Das Innehalten soll sich aber nicht auf die Bundeshauptstadt beschränken. Am Freitag riefen die Ministerpräsidenten der Bundesländer alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich zu beteiligen, indem am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils abends leuchtende Kerzen ins Fenster gestellt werden.
Damit knüpfen sie an die in Januar ebenfalls von Steinmeier initiierte Aktion "#lichtfenster" an. Symbolisch soll damit an die Verstorbenen erinnert werden, heißt es in der am Freitag verbreiteten gemeinsamen Erklärung aller Ministerpräsidenten: "Viele geliebte und geschätzte Angehörige, Großeltern, Eltern, Partnerinnen und Partner, aber auch Freundinnen und Freunde, Bekannte, Nachbarinnen und Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen sind in der Pandemie schon gestorben." Das Land erlebe eine schwere Krise. Es sei wichtig, für einen Moment innezuhalten.
Der Gedenkfeier am Sonntag im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt wird am Vormittag ein ökumenischer Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche vorausgehen. Bei beiden Veranstaltungen ist die Zahl der Teilnehmer wegen der weiter angespannten Pandemielage stark begrenzt. Teilnehmen werden fünf Menschen, die Angehörige verloren haben, sowie die Spitzen der fünf Verfassungsorgane - neben Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Bundesratspräsident Reiner Haseloff (alle CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth.
Am Freitag meldete das Robert Koch-Institut 247 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Seit Beginn der Pandemie sind insgesamt 79.628 Menschen in Deutschland an oder mit dem Virus gestorben.