Genf (epd). Regierungen und private Geber haben weitere 400 Millionen US-Dollar (334 Millionen Euro) dem UN-Programm für Covid-19-Impftstoffe zugesagt. Mit dem Geld sollen über das Programm Covax Vakzine gegen den Corona-Erreger in armen Ländern finanziert werden, teilte die Impfstoffallianz Gavi am Donnerstag in Genf nach einer digitalen internationalen Konferenz mit.
US-Außenminister Antony Blinken betonte, dass Überweisungen an Covax ein Gebot seien. UN-Angaben nach fehlen Covax noch zwei Milliarden US-Dollar (1,67 Milliarden Euro) für das laufende Jahr, um Impfkampagnen zu bezahlen. Ziel sei es, 1,8 Milliarden Impfdosen für Menschen in Lateinamerika, Afrika und Asien zu erwerben. Die Abgabe erfolge gratis. Im Juni will Japans Regierung eine weitere Konferenz zur Finanzierung des Covax-Programms organisieren.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte noch Anfang der Woche die massive Ungleichheit bei den Impfungen gegen Covid-19 zwischen armen und reichen Ländern angeprangert. Rund 87 Prozent der weltweit mehr als 700 Millionen Impfungen seien in reichen Ländern vorgenommen worden. Dagegen seien in armen Ländern nur 0,2 Prozent aller Vakzine gegen den Corona-Erreger verabreicht worden.
Im Covax-Programm haben sich fast alle UN-Mitgliedsländer und mehrere internationale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Kinderhilfswerk Unicef und die Impfallianz Gavi zusammengeschlossen, um eine gleichmäßigere Verteilung von Corona-Impfstoffen zu gewährleisten. Während die Impfallianz langfristig angelegt ist, Impfungen gegen verschiedene Krankheiten anbietet und über eine feste Struktur mit angestelltem Personal verfügt, ist Covax ein Netzwerk, das sich ausschließlich auf Vakzine gegen Covid-19 konzentriert.