Frankfurt a.M., Bamako (epd). Rund acht Monate nach einem Militärputsch hat die Übergangsregierung im westafrikanischen Mali einen Fahrplan für die Rückkehr zur Demokratie vorgelegt. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sollen am 27. Februar 2022 stattfinden, wie Verwaltungsminister Abboulaye Maïga laut dem staatlichen Rundfunk ORTM am Donnerstag in der Hauptstadt Bamako erklärte. Im August hatte das Militär den damaligen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta nach wochenlangen Straßenprotesten festgenommen und die Regierung zum Rücktritt gezwungen.
Eine Übergangsregierung aus Politikern und Militärs ist seither an der Macht und hatte angekündigt, innerhalb von 18 Monaten Wahlen abhalten zu wollen. Die zweiten Wahlgänge für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sind für den 13. März und den 20. März geplant. Die internationale Gemeinschaft hatte den Putsch im vergangenen Jahr verurteilt, Sanktionen verhängt und die Einsetzung einer zivilen Regierung gefordert. Der Putsch folgte einem früheren Aufstand des Militärs und dem Ausbruch eines Bürgerkriegs 2012, der das westafrikanische Land noch immer destabilisiert.