Düsseldorf (epd). Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, tritt Befürchtungen entgegen, dass wegen der hohen Belastung durch Corona die Krankenhäuser keine Patienten mit anderen Krankheiten mehr behandeln könnten. Die Kliniken seien an der Grenze ihrer Belastung angekommen, aber laut einer Umfrage erwarteten trotz allem "mehr als 50 Prozent der Kliniken, dass ihr Standort nicht vor einer kompletten Überlastung des Systems steht", sagte Gaß der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag). Patienten mit dringendem Behandlungsbedarf würden auch weiterhin einen Behandlungsplatz im Krankenhaus finden.
Gleichwohl fahren die Krankenhäuser wegen der Corona-Belastung "die Regelversorgung immer weiter zurück", sagte Gaß: "Die Covid-Patienten von heute sind die Neuinfizierten von vor zwei bis drei Wochen. Dementsprechend müssen wir damit rechnen, dass die Zahl der Covid-Patienten den Höchststand der zweiten Welle bald erreichen wird." Zugleich forderte der Verbandsvertreter erneut, dass die vereinbarte "Notbremse" bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 "konsequent umgesetzt" werde.