München (epd). Der Schauspielerin Uschi Glas schlägt wegen ihrer Teilnahme an einer Corona-Impfkampagne der Bundesregierung nach eigenen Worten ein "abartiger Hass" entgegen. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte die 77-Jährige der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstag). Sie habe zwar gewusst, dass sie nicht nur Lob bekommen würde, aber einen solchen Hass habe sie nicht erwartet. Sie werde als Mörderin beschimpft, oder ihr werde vorgeworfen, sich Gift von Bill Gates spritzen zu lassen.
Irgendwann habe sie aufgehört, alles zu lesen, sagte Glas. Die Zuschriften stammten unter anderen von Impfgegnern und Corona-Leugnern. "Die Leute zitieren Doktor Sowieso und Rechtsanwalt Sowieso und das zum Teil seitenlang." Vieles ähnele sich. Geschockt zeigte sich Glas vor allem von der wahnsinnigen Wut der Menschen: "Die teilen ohne Hemmungen aus."
In dem einminütigen Spot, der unter anderem auf YouTube zu sehen ist, macht sich Uschi Glas auf den Weg zu ihrer Corona-Impfung. Sie erinnert dabei auf ihrem Weg durch München an die Schrecken früherer Krankheiten wie Kinderlähmung, Typhus oder die Pocken. Durch Impfungen seien diese dann aber zum Glück verschwunden. Wegen Corona habe sie nun ihren Enkel ein Jahr lang nicht im Arm gehalten: "Deshalb lasse ich mich impfen. Mit einem kleinen Pieks holen wir uns unser Leben zurück."