Wie die Sprecherin des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes Sachsens, Tabea Köbsch, am Mittwochabend dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte, liegt der 53-Jährige nicht mehr im künstlichen Koma. Nach Auskunft seiner Familie müsse er nicht mehr beatmet werden.
"Als Landeskirche tragen wir jedoch auch Verantwortung für den Schutz der Privatsphäre von erkrankten Pfarrerinnen und Pfarrern beziehungsweise Mitarbeitenden, weshalb ich um Verständnis dafür bitte, dass wir keine weitergehenden Auskünfte erteilen können", sagte Köbsch dem epd. Es werde jedoch weiterhin zur Fürbitte für Rentzing und seine Familie aufgerufen.
Der 53-Jährige hatte am Ostermontag einen Herzstillstand erlitten und musste wiederbelebt werden. Der evangelische Theologe war von 2015 bis 2019 sächsischer Landesbischof. Er ist inzwischen wieder Pfarrer der sächsischen Landeskirche. Seit November 2020 ist er als Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) für die Stärkung der Kontakte zu den lutherischen Kirchen in Mittel- und Osteuropa zuständig.
Rentzing hatte sein Bischofsamt am 11. Oktober 2019 nach gut vier Jahren an der Spitze der Landeskirche zur Verfügung gestellt. Hintergrund waren von ihm als Student verfasste Texte, die das sächsische Landeskirchenamt als "elitär, in Teilen nationalistisch und demokratiefeindlich" sowie als "aus damaliger und aus heutiger Sicht unvertretbar" einstufte. Von den Texten hat sich Rentzing inzwischen distanziert.