München (epd). Selbstständige Frauen haben einer Studie zufolge in der Corona-Krise häufiger Einbußen hinzunehmen als selbstständige Männer. Nach der Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben 47 Prozent der Männer und 63 Prozent der weiblichen Selbstständigen Einbußen, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwoch) vorab berichtet. Die Ergebnisse ließen sich dem DIW zufolge vor allem damit erklären, dass selbstständige Frauen überproportional häufig in Branchen arbeiten, die von der Pandemie besonders stark betroffen sind, etwa durch zwischenzeitliche Schließungen von Geschäften.
Für ihre Studie haben die Wirtschaftsforscher auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zwischen April und Juli 2020 Personen aus insgesamt 6.700 Haushalten befragt. Sie folgern aus den Ergebnissen, dass es eine verlässliche und mit wenig Aufwand zu beantragende Unterstützung für Selbstständige brauche, die auch die Lebenshaltungskosten decke. Sonst könnten sich die Betroffenen zunehmend von der Selbstständigkeit abwenden. In Deutschland waren dem Bericht zufolge jüngst 34 Prozent der Selbstständigen weiblich.
epd kfr