Berlin (epd). Die Berliner Bühnen und Orchester haben coronabedingt im vergangenen Jahr einen dramatischen Besucherrückgang hinnehmen müssen. Wie die Senatskulturverwaltung am Dienstag in Berlin mitteilte, ging der Verkauf von Eintrittskarten in den 36 Einrichtungen um fast drei Viertel zurück (73 Prozent).
So wurden in den vom Senat dauerhaft geförderten Theatern, Orchestern und Tanzgruppen im vergangenen Jahr nur 917.843 zahlende Besucherinnen und Besucher gezählt. 2019 waren es noch knapp 3,3 Millionen verkaufte Karten. Der Friedrichstadt-Palast etwa als meistbesuchtes Haus erlebte einen Rückgang von 544.975 verkauften Tickets im Jahr 2019 auf 111.348 im vergangenen Jahr. Die Berliner Philharmoniker zählten 2020 genau 90.264 zahlende Besucher gegenüber 261.297 ein Jahr zuvor.
Die Einrichtungen waren ab Mitte März 2020 infolge der Corona-Pandemie wochenlang geschlossen oder hatten später aufgrund verschärfter Hygienevorschriften ihr reguläres Platzangebot deutlich reduzieren müssen. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) sprach von einem extrem harten Jahr für die Bühnen. Dennoch hätten sie gemäß dem Motto "Nicht unterkriegen lassen" Lebenszeichen gesendet, kreativ die Formate geändert, auf Digitalisierung gesetzt.