Köln (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verteidigt die geplante Pflicht für Unternehmen, ihren Beschäftigten einmal pro Woche einen Corona-Test anzubieten. Dass 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern derzeit bereits freiwillig ein Testangebot gemacht werde, nannte Heil am Dienstag im "Morgenmagazin" der ARD "schon richtig gut". Ziel seien jedoch flächendeckende Tests, sagte der SPD-Politiker mit Verweis auf die steigenden Infektionszahlen in der dritten Welle der Pandemie.
"Das ist Aufwand, aber das ist nicht unverhältnismäßig", sagte der Minister zu der Verordnung, die am Dienstagvormittag vom Bundeskabinett beschlossen und am nächsten Montag in Kraft treten soll. Auch Selbsttests seien möglich. Beschäftigten mit einem erhöhten Infektionsrisiko, weil sie bei sehr viel Publikumsverkehr arbeiten oder in Sammelunterkünften untergebracht sind, soll zweimal pro Woche ein Test angeboten werden.
Heil räumte ein, dass Firmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht zu Tests verpflichten können. "Aber ich erwarte, dass alle jetzt Verantwortung übernehmen", sagte der Minister. Aus Befragungen sei bekannt, dass 84 Prozent der Beschäftigten Testangebote wahrnehmen wollen.