Berlin (epd). Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat seinen Vorschlag für einen "Brücken-Lockdown" in Teilen konkretisiert. Im "Morgenmagazin" des ZDF nannte Laschet am Dienstag einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen und als Zielmarke eine bundesweite Inzidenz von unter 100. Der CDU-Bundesvorsitzende sprach davon, mit einer "Kraftanstrengung" in diesem "letzten Stück der Pandemie" das öffentliche Leben noch einmal herunterzufahren.
Laschet verwies auf neue Möglichkeiten des Testens sowie der digitalen Nachverfolgung von Kontakten. Um allerdings mit deren Hilfe Lockerungen zu ermöglichen, müsse die Zahl der Neuansteckungen sinken. "Dann kann man hineingehen in die neue Zeit, wo man behutsam wieder öffnen kann", sagte der Ministerpräsident.
Laschet hatte sich am Ostermontag zur Eindämmung der Corona-Pandemie für einen schnellstmöglichen "Brücken-Lockdown" ausgesprochen, bis "das Impfen in großer Breite wirkt". Es seien schnelle und klare Entscheidungen nötig, die alle Bundesländer mittragen. Deshalb solle die für den 12. April geplante Ministerpräsidenten-Konferenz vorgezogen werden und so schnell wie möglich in Präsenz tagen.
Laschets Vorstoß hatte unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sagte in der ARD, noch sei sehr viel unklar, was Laschet mit einem "Brücken-Lockdown" meine. Daher mache es keinen Sinn, jetzt vorfristig zu einer Ministerpräsidentenkonferenz zusammenzukommen. Ähnlich zurückhaltend äußerten sich der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und CSU-Generalsekretär Markus Blume. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) indes sagte dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Dienstag): "Ich wäre bereit, die Ministerpräsidentenkonferenz vorzuziehen." Sie müsse dann aber als Präsenzveranstaltung stattfinden, und Ziel müsse eine Verständigung der Länder sein.
epd kfr