Bonn (epd). Die Friedensbewegung hat eine positive Bilanz der diesjährigen Ostermärsche gezogen, die am Montag mit rund 30 Veranstaltungen zuende gehen sollten. Nachdem wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr fast ausschließlich online für Frieden geworben wurde, habe es in diesem Jahr an den Ostertagen bundesweit rund hundert Aktionen für Frieden, Abrüstung und Gerechtigkeit gegeben, erklärte das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn. Trotz der schwierigen Umstände hätten sich zahlreiche Menschen beteiligt, ergänzend habe es virtuelle Veranstaltungen gegeben.
Eine konkrete Teilnehmerzahl wurde nicht genannt. Die Friedensaktivisten demonstrierten den Angaben zufolge mit Maske und Abstand sowie unter Einhaltung der Hygienekonzepte. Sie hätten damit gezeigt, wie verantwortungsvoller und achtsamer Protest aussehen könne. Hauptforderungen der Ostermarschierer sind eine Senkung der Rüstungsausgaben, ein deutscher Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag und der Stopp von Rüstungsexporten.
Nötig sei ein grundlegendes Umdenken, sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. "Wir fordern Abrüstung, damit eine Umverteilung der Gelder in zivile Bereiche, für bessere medizinische Versorgung, Bildung und soziale Gerechtigkeit stattfinden kann." Auch mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst verlangten Redner mehrerer Ostermärsche einen grundlegenden Politikwechsel.
In Dortmund begann am Montagmittag die letzte Kundgebung des dreitägigen Ostermarsches Rhein-Ruhr. Am Fliegerhorst Büchel in der Eifel wollten Friedensgruppen gegen atomare Aufrüstung und für eine deutsche Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages demonstrieren.
In Dülmen hieß es am Vormittag "Schluss mit jährlich steigenden Rüstungsausgaben". Redner hoben unter Verweis auf ziviles Engagement hervor, Rüstungspolitik sei nicht alternativlos. Für das Überleben der Menschheit sei Frieden ebenso wichtig wie Umwelt- und Klimaschutz: "Beide sind die zwei Seiten ein- und derselben Medaille."