Düsseldorf, Duisburg (epd). Die Friedensbewegung hat am Sonntag ihre diesjährigen Ostermärsche fortgesetzt. Der Ostermarsch Ruhr startete am Vormittag in Essen. Von dort fuhren die laut Polizei rund 60 Teilnehmer anschließend mit dem Fahrrad weiter nach Gelsenkirchen, wo sich nach Polizeiangaben etwa hundert Menschen zu einer Kundgebung versammelten. Weitere geplante Stationen bis zum späten Nachmittag waren Wattenscheid, Herne und Bochum.
Bei der Auftaktkundgebung in Essen kritisierte Ullrich Indersmitten vom Essener Friedensforum die im Dezember vom Bundestag gebilligte Erhöhung des Verteidigungsetats. Statt mehr Geld für das Militär auszugeben, müsse dringend mehr in Bereiche wie Gesundheit, Pflege, Bildung oder den sozialen Wohnungsbau investiert werden. "Nutznießer der Rüstungssteigerung sind allein Rüstungskonzerne", sagte Indersmitten. "Wir fordern Lockdown für Rüstung, Militär und Krieg. Abrüstung ist das Gebot der Stunde."
Der Ostermarsch Rhein-Ruhr endet am Ostermontag in Dortmund. Bundesweit finden nach Angaben des Netzwerks Friedenskooperative in diesem Jahr bis Ostermontag in knapp hundert Orten Demonstrationen, Kundgebungen, Wanderungen, Fahrradtouren, Blockadeaktionen oder Friedensfeste der Ostermarschbewegung statt. Die meisten Veranstaltungen gab es am Samstag. Am Sonntag gingen laut Friedenskooperative außer im Ruhrgebiet auch in Frankfurt/Oder und im Werra-Meißner-Kreis Ostermarschierer auf die Straße.
Forderungen der Friedensbewegung in diesem Jahr sind neben Abrüstung und geringeren Militärausgaben unter anderem der Verzicht auf Atomwaffen und auf die Bewaffnung von Drohnen, weniger Nationalismus und mehr Klimaschutz. Wegen der Corona-Pandemie sind die Ostermärsche in diesem Jahr stark eingeschränkt.