Saarbrücken (epd). Die saarländische Landesregierung hält trotz steigender Corona-Infektionszahlen am Beginn des sogenannten Saarland-Modells nach Ostern fest. Der Ministerrat habe für den Start am 6. April eine neue Verordnung samt einem Drei-Stufen-Plan und ab 19. April eine Testpflicht für Schülerinnen und Schüler beschlossen, teilte die Staatskanzlei am Freitag in Saarbrücken mit. Schüler, die keinen Test machten, erhielten alternativ ein Lernangebot für zu Hause.
Konkret können demnach nach Ostern Theater, Konzerthäuser, Opernhäuser, Kinos und Fitnessstudios mit Kontaktnachverfolgung und negativem Test öffnen. Außengastronomie sei ebenfalls wieder möglich - mit Kontaktnachverfolgung und nach vorheriger Terminbuchung. Treffen sich nur zwei Haushalte mit maximal fünf Menschen, sei kein Test nötig. Dieser werde bei maximal zehnt Restaurantgästen nötig. Auch private Zusammenkünfte und Veranstaltungen im Außenbereich mit maximal zehn Menschen seien bei negativem Test, Kontaktnachverfolgung und Anmeldung bei der Ortspolizei möglich. Zudem gälten die bisherigen Hygienemaßnahmen.
Die Tests dürfen den Angaben zufolge nicht älter als 24 Stunden sein, Kinder bis sechs Jahren brauchen keine Tests. Testzentren, Schulen, Apotheken oder Ärzte müssten den Test bescheinigen, ein Selbsttest zähle nur unter Aufsicht vor Ort.
Zudem beschloss der Ministerrat einen Drei-Stufen-Plan, der sich an den Inzidenzen, dem Reproduktionswert sowie der Entwicklung in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen orientiere. Die grüne Stufe gelte bei einer Sieben-Tages-Inzidenz unter 100. Es gebe dann keine Änderungen an den für den 6. April beschlossenen Öffnungen. Bei einer Inzidenz von über 100 für drei Tage, der gelben Stufe, werde die Testpflicht auf alle geöffneten Bereiche wie Einzelhandel und körpernahe Dienstleistungen ausgeweitet, hieß es. Die Pflicht gelte nicht für Bedarfe der Grundversorgung wie Lebensmittel oder medizinische Behandlungen.
Die rote Stufe starte bei einer sogenannten drohenden Überlastungen des Gesundheitswesens, die die Staatskanzlei nicht näher definierte. Dann komme es zu einer Rücknahme aller Öffnungsschritte und einem Lockdown.
Am vergangenen Donnerstag hatten Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und seine Stellvertreterin Anke Rehlinger (SPD) das sogenannte Saarland-Modell vorgestellt. Es entspricht dem vierten Schritt des ursprünglich Anfang März von der Ministerpräsidentenkonferenz vorgelegten Öffnungsplans. Zurzeit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz im Saarland bei 92,4 (Stand: Donnerstagabend), bei der Ankündigung des Modells lag der Wert noch bei 70,8.