Berlin (epd). Der Deutsche Kitaverband appelliert an Bund und Länder, nach den Einschränkungen beim Corona-Impfstoff von Astrazeneca die Impfungen für Erzieherinnen und Erzieher nicht zu verzögern. Wenn das Vakzin für Menschen unter 60 Jahren nicht mehr in Frage komme, müssten die Impfzentren alternative Impfstoffe bereitstellen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschützt seien und die Kitas weiter geöffnet bleiben können, sagte die Leiterin des Hauptstadtbüros, Claudia Geisler, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch. In Deutschland sind aktuell auch die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson zugelassen.
"Für uns ist wichtig, dass der Impfstoff sicher ist, dass zügig weiter geimpft wird und die Terminvergabe für die Träger effektiv organisiert ist", unterstrich Geisler. Für das Kita-Personal über 60 Jahre, das weiterhin mit Astrazeneca geimpft werden soll, gibt der Verband ihr zufolge keine Empfehlung für einen speziellen Impfstoff.
Nachdem mehrere Bundesländer am Dienstag die Impfung mit Astrazeneca gestoppt hatten, empfahl die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, das Mittel uneingeschränkt nur noch an die Altersgruppe der über 60-Jährigen zu vergeben. Die Kommission reagierte damit auf den Verdacht, es könne einen Zusammenhang zwischen der Impfung und einigen Fällen von Hirnvenenthrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen geben.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern entschieden daraufhin, dass die dritte Priorisierungsgruppe der Menschen im Alter von 60 bis 69 Jahren mit dem Vakzin von Astrazeneca bereits jetzt geimpft werden kann. Aktuell werden Personen der zweiten Gruppe mit hoher Priorität geimpft. Dazu gehören alle Menschen ab 70 Jahren sowie Lehr- und Kitakräfte. Die höchste Priorität hatten Menschen ab 80 Jahren. In dieser ersten Gruppe sind die Impfungen bereits weit fortgeschritten.