Halle (epd). In drei Stellungnahmen haben die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten Empfehlungen mit Blick auf das Gipfeltreffen der sieben größten Industrienationen im Juni veröffentlicht. Darin geben sie der Politik Denkanstöße zu Artenvielfalt, Gesundheitsdaten und Klimawandel, wie die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale) als Teil des Zusammenschlusses am Mittwoch mitteilte. Der G7-Gipfel soll von 11. bis 13. Juni im britischen Carbis Bay ausgerichtet werden.
Leopoldina-Präsident Gerald Haug erklärte, die Herausforderungen in den drei Bereichen müssten in internationaler Zusammenarbeit angegangen werden, "wenn wir eine Chance auf Erfolg haben wollen". Es sei wichtig, dass die Akademien mit Blick auf den Klimawandel auch das Thema Null-Emissionen aufgegriffen hätten, betonte er: "Der Weg zur Klimaneutralität ist kürzer, als viele denken, er muss aber schnell und konsequent eingeschlagen werden."
Konkret empfehlen die Akademien beim Klima demnach einen "Technologie-Maßnahmeplan" unter Beteiligung aller wissenschaftlichen Disziplinen, der beständig aktualisiert werden müsse. Öffentliche und private Investitionen müssten beschleunigt und gemeinsame wirtschaftliche Anreize geschaffen werden.
Auch der Rückgang der Artenvielfalt könne nur gemeinsam umgekehrt werden, erklärten die Wissenschaftler weiter. Hierzu sei unter anderem ein internationales Informations- und Monitoringnetzwerk nötig. Mit Blick auf die Corona-Pandemie empfehlen die Akademien "den Aufbau eines zuverlässigen Systems für den weltweiten Austausch von Gesundheitsdaten".