Weimar (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird an der Gedenkveranstaltung anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora teilnehmen. Zu dem Festakt am 11. April werden auch Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Keller und Ministerpräsident Bodo Ramelow (beide Linke) sowie die Überlebenden Eva Fahidi-Pusztai und Alex Hacker erwartet, wie der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Jens-Christian Wagner, am Mittwoch in Weimar sagte. Ein Livestream der Veranstaltung, die im Deutschen Nationaltheater Weimar stattfindet, werde in mehrere Sprachen übersetzt.
Der Festakt ist in ein umfangreiches Begleitprogramm eingebettet. Leider habe sich die Hoffnung, die wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ausgefallenen Gedenkfeiern zum 75. Jahrestag der Befreiung nun einfach nachholen zu können, nicht erfüllt, sagte Wagner. Dafür seien die digitalen Angebote ausgebaut worden. Dazu zähle auch das neue Internet-Portal liberation.buchenwald.de, das seit Januar jeden Tag den Blick auf einzelne historische Geschehnisse in den Lagern richte.
Das KZ Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar wurde 1937 errichtet. Bis April 1945 waren dort fast 280.000 Menschen inhaftiert. Die SS zwang die Häftlinge zur Arbeit für die Rüstungsindustrie. Mehr als 56.000 Menschen kamen um. Das KZ Dora war am 28. August 1943 als Außenlager Buchenwalds eingerichtet worden. In ihm waren etwa 60.000 Häftlinge aus 48 Nationen inhaftiert. Ein Drittel starb wegen der inhumanen Arbeits- und Lebensbedingungen etwa bei der Produktion von V2-Raketen in unterirdischen Stollen.