Mexiko: Präsident verurteilt Tötung von Migrantin durch Polizisten

Oaxaca de Juárez, Mexiko-Stadt (epd). Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat die Tötung einer Migrantin durch Polizisten in dem Karibikort Tulum scharf verurteilt. Die Salvadorianerin Victoria Esperanza Salazar sei brutal behandelt und ermordet worden, erklärte der Staatschef am Montag (Ortszeit) vor Journalisten in Mexiko-Stadt. Die Täter würden zur Rechenschaft gezogen, sagte er und drückte den Angehörigen sein Beileid aus.

Esperanza Salazar war am Samstag von vier Polizisten in dem Touristenort niedergestreckt worden. Videoaufnahmen zeigen, wie die Beamten die Frau auf den Boden drücken. Während Esperanza Salazar schrie, presste ihr eine Polizistin ihre Knie in den Rücken. Kurz darauf war sie tot. Der Fall weckte Assoziationen zur Ermordung des Afroamerikaners Georg Floyd durch Polizisten in Minneapolis in den USA.

Die Staatsanwaltschaft des mexikanischen Staats Quintana Roo, in dem Tulum liegt, hat gegen die vier Beamten Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen. Menschenrechtsorganisationen und die Regierung von El Salvador verurteilten den tödlichen Angriff. Die Täter müsse die "volle Härte des Gesetzes treffen", schrieb der salvadorianische Präsident Nayib Bukele auf Twitter.

Die Polizei von Quintana Roo stand schon häufiger wegen eines brutalen Vorgehens in der Kritik. Im November vergangenen Jahres lösten Polizeibeamte eine Demonstration gegen die Ermordung einer Frau auf, in dem sie mit Waffen in die Luft schossen.