Hamburg (epd). Die Corona-Pandemie hat offenbar zu einem starken Rückgang von planbaren Operationen geführt. Nach Daten der Krankenkasse DAK wurden im Januar und Februar 2021 im Vergleich zum Vorjahr rund 40 Prozent weniger Knie- und Hüft-Operationen durchgeführt, wie die DAK am Montag in Hamburg mitteilte. Bereits im Corona-Jahr 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 17 Prozent weniger Knie-OPs und zwölf Prozent weniger Hüft-OPs registriert.
Besonders deutlich zeigte sich laut DAK der Rückgang im ersten Frühjahrs-Lockdown 2020: So fielen zwischen Ende März und Ende April 74 Prozent der Knie- und 75 Prozent der Hüft-Operationen aus. Geringer waren dagegen die Ausfälle im November und Dezember 2020. Hier wurden rund 18 Prozent weniger Knie-Operationen und 13 Prozent weniger Hüft-Eingriffe vorgenommen. Ab Mitte Dezember näherten sich die Zahlen wieder dem Vorjahresniveau an.
Der Rückgang planbarer Operationen in der Corona-Pandemie liege zum großen Teil an der Zurückhaltung der Patienten, sagte DAK-Vorstandschef Andreas Storm. "Gleichzeitig sehen wir, dass viele Krankenhäuser Kapazitäten freihalten, um die Betten auf den Intensivstationen für Corona-Infizierte nutzen zu können." Ein "Nachholeffekt" bei stationären Knie- und Hüft-OPs sei derzeit nicht zu beobachten. Das werfe die Frage auf, so Storm, ob viele angesetzte Operationen überhaupt notwendig gewesen wären.