Köln (epd). Das UN-Kinderhilfswerk Unicef fordert mehr internationale Hilfen für Kinder in Syrien. Seit Beginn des Bürgerkriegs vor zehn Jahren seien noch nie so viele syrische Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen gewesen, erklärte Unicef am Sonntag in Köln. Allein sechs Millionen Mädchen und Jungen innerhalb des Landes und 2,5 Millionen geflüchtete syrische Kinder in den Nachbarländern hätten ohne internationale Hilfe keine Zukunft. Anlässlich der am Montag in Brüssel beginnenden Syrien-Geberkonferenz rief Unicef Deutschland die internationale Gemeinschaft dazu auf, ihre Hilfe für die Kinder fortzusetzen und auszuweiten.
Nötig sei langfristige Unterstützung für Bildungsprojekte und psychosoziale Hilfen, erklärte das Hilfswerk. Allein Unicef benötige für seine Arbeit für Kinder in Syrien und der Region in diesem Jahr 1,4 Milliarden Dollar. "Im Syrienkrieg gibt es keine Gewinner und die Kinder zahlen den höchsten Preis", sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider. Das Zusammenspiel von andauernder Gewalt, wirtschaftlicher Not und der Covid-19-Pandemie hätten die alltägliche Not der Familien immer weiter verschärft. "Gerade jetzt dürfen wir sie nicht alleinlassen", mahnte Schneider.
Nach zehn Jahren Konflikt hätten immer mehr syrische Familien keine Einkommensquellen mehr, erklärte das Hilfswerk weiter. Die Zahl der Menschen, die nicht wüssten, wie sie sich und ihre Familien weiter ernähren könnten, sei im Jahr 2020 so hoch wie nie zuvor gewesen. Fast 2,5 Millionen Kinder in Syrien und 750.000 geflüchtete Mädchen und Jungen in den Nachbarländern gingen nicht zur Schule. Immer mehr Kinder zeigten Zeichen psychischer Belastung. Zudem stiegen in einigen Gebieten die Covid-19 Infektionen stark an.