Lauterbach: Mehr über die Langzeitfolgen sprechen

Berlin (epd). Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eine mangelnde Aufklärung über die Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion beklagt. "Das betrifft ja bis zu zehn Prozent der Infizierten, also aktuell bis zu 250.000 Menschen - und das ohne die Dunkelziffer", sagte der Mediziner und Bundestagsabgeordnete dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag).

Vereinfacht gesagt bedeute dies: "Wer die Krankheit nach sechs Wochen nicht überwunden hat, hat sie dann noch sechs Monate." Ob die Krankheit komplett ausheilt, sei unklar. "Weil es viele tödliche Verläufe gibt, wird über die nicht-tödlichen Fälle viel zu wenig gesprochen." Der Tod verdränge die schlechte Nachricht über die Krankheit.

Lauterbach kritisierte: "Es wird definitiv zu wenig und auch nicht mehr so gut kommuniziert wie in der ersten Welle." So werde "viel zu wenig über die Stärke der dritten Welle gesprochen, welche Altersgruppen das betrifft und wie gefährlich die Mutationen für die mittleren Altersgruppen sind".