Berlin (epd). Flüchtlinge sind einer Studie zufolge in der Corona-Krise stärker psychisch belastet als Menschen ohne Migrationshintergrund. Sie leiden unter Depressionen, Ängsten und Einsamkeit, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervorgeht. Die Pandemie habe auch bei Deutschen die Einsamkeit verschärft. "Bei den Geflüchteten sehen wir hingegen, dass sie sich schon über einen längeren Zeitraum einsam fühlen", betonte Studienautorin Theresa Entringer. "Das ist gesundheitspolitisch bedenklich, da vor allem chronische Einsamkeit psychisch und physisch krank macht."
Grund für die anhaltende Einsamkeit und die psychischen Belastungen bei Geflüchteten sei unter anderen ihre fehlende soziale Teilhabe. Seien Geflüchtete beispielsweise erwerbstätig, dann reduziere das ihre Einsamkeit. Auch wenn sie über bessere Deutschkenntnisse oder ein höheres Haushaltseinkommen verfügten, seien Geflüchtete weniger einsam, heißt es in der Studie weiter.
Die Studienautorinnen und -autoren empfehlen daher, weiter in die Sprachförderung und den Arbeitsmarktzugang von Geflüchteten zu investieren. Insbesondere Geflüchtete mit schlechterer psychischer Gesundheit sollten zusätzlich unterstützt werden. Auf diese Weise würden die Integration Geflüchteter gefördert und deren Einsamkeit und psychische Belastungen reduziert.