Berlin (epd). Während der Corona-Pandemie sind mehr Menschen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU) am Donnerstag in Berlin mitteilte, wurden 2020 insgesamt 1.581 Todesfälle in Zusammenhang mit illegalen Drogen registriert. Dies sei ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Häufigste Todesursache war den Angaben zufolge der Konsum von Opioiden beziehungsweise Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen (572 Tote). Zweithäufigste Todesursache waren Langzeitschädigungen aufgrund von Drogenkonsum (432 Personen).
Die meisten Drogentoten gab es der Statistik zufolge in den beiden bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (401 Tote) und Bayern (248 Tote) sowie in Berlin (216 Tote). Ludwig sagte, für suchtkranke Menschen sei die Lage durch die Pandemie "mehr denn je dramatisch". Viele seien in eine verstärkte Lebenskrise geraten. Gewohnte Strukturen, persönliche Hilfsangebote und Ansprechpartner seien weggebrochen. "Dies kann ein Grund dafür sein, dass sich mehr Drogenkonsumenten als in den Jahren zuvor das Leben genommen haben", sagte sie.
Sie appellierte an die Verantwortlichen, Hilfsangebote aufrecht zu erhalten. "Dazu gehört auch, dass Länder und Kommunen trotz klammer Kassen die Finanzierung sicherstellen müssen", sagte Ludwig.