Osnabrück (epd). Deutschland stellt 140 Millionen Euro zusätzlich für den Kampf gegen Tuberkulose bereit. Wie Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte, sollten damit coronabedingte Rückschläge bei der Eindämmung der Infektionskrankheit aufgefangen werden. "Alle 22 Sekunden stirbt ein Mensch an Tuberkulose, 95 Prozent davon in Entwicklungs- und Schwellenländern", sagte Müller zum Welt-Tuberkulose-Tag an diesem Mittwoch. "Das können und müssen wir vermeiden."
Dabei sorge die Corona-Krise für massive Rückschläge im Kampf gegen Tuberkulose, erklärte der Minister. Fast zwei Drittel der Tuberkulose-Programme seien unterbrochen, was zu Hunderttausenden zusätzlichen Todesfällen weltweit führen könnte. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhielten wegen der Corona-Krise 2020 rund 1,4 Millionen Tuberkulose-Erkrankte weniger eine Behandlung als 2019. Den jüngsten Zahlen von 2019 zufolge starben weltweit rund 1,4 Millionen Menschen an TB, schätzungsweise zehn Millionen Menschen steckten sich neu an. Behandelt werden kann TB mit einem Antibiotika-Mix, allerdings werden zunehmend Resistenzen gegen die gängigen Medikamente verzeichnet.
"Wir dürfen nicht lockerlassen im Kampf gegen die Tuberkulose", betonte Müller. Deutschland verstärke daher sein Engagement für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Mit dem Geld aus dem Fonds werde 100 Entwicklungs- und Schwellenländern geholfen, etwa durch Lieferung von Tuberkulose-Tests, Beratung für Betroffene und Schutzmaterial für Gesundheitspersonal.