Indigener Aktivist in Honduras ermordet

Oaxaca de Juárez, San Pedro Sula (epd). In Honduras ist erneut ein indigener Aktivist ermordet worden. Wie die Polizei am Montag (Ortszeit) mitteilte, wurde Sonntagnacht der 41-jährige Juan Carlos Cerros Escalante erschossen. Am Tatort in der im Nordwesten des Landes gelegenen Gemeinde San Antonio seien mindestens 40 Patronenhülsen gefunden worden, berichtete die Tageszeitung "La Prensa". Nach Angaben der Polizei sei einer der mutmaßlichen Täter gefasst worden.

Cerros Escalante hatte sich für die Rechte der indigenen Lenca-Gemeinden eingesetzt und gegen den massiven Holzschlag in seiner Region protestiert. Zudem wehrte er sich gegen ein Wasserkraftwerk, das in der Nähe von San Antonio de Cortés entstehen soll. Er war bereits zuvor bedroht worden und befand sich deshalb in einem staatlichen Schutzprogramm. Allerdings habe man nichts für seine Sicherheit getan, erklärte Jorge Vásquez von der Nationalen Plattform Indigener Völker, in der auch Escalante organisiert war.

Erst am vergangenen Freitag hatten honduranische Menschenrechtler bei der Interamerikanischen Menschenrechtskommission eine Klage eingereicht, weil Infrastrukturprojekte zu Gewalt und Vertreibung von indigenen und afroamerikanischen Gemeinschaften führte. Sie erinnerten daran, dass am 2. März 2016 die Umweltaktivistin Berta Cáceres ermordet wurde. Auch sie hatte sich gegen den Bau eines Wasserkraftwerkes zur Wehr gesetzt.