Augsburger Bischof sieht bei "Querdenkern" Missbrauch der Religion

Augsburg (epd). Augsburgs katholischer Bischof Bertram Meier sieht bei der "Querdenken"-Bewegung eine Instrumentalisierung religiöser Symbole und den Missbrauch der Religion. Sollte das in der Karwoche erneut geschehen, nehme er sich die Freiheit zu sagen "Mit mir so nicht!", sagte Meier der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Der Bischof kritisierte Verschwörungstheoretiker unter den Gegnern der Corona-Maßnahmen: "Mich kann zur Weißglut bringen, wenn jemand immer wieder gebetsmühlenartig das Gleiche sagt und meint: Wenn's zehn Mal gesagt ist, wird es wahrer."

Bei Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen waren in den vergangenen Monaten verschiedentlich religiöse Symbole wie etwa ein Kruzifix zu sehen. Außerdem deklarierten die Protestierenden in Einzelfällen ihre Demonstrationen zu "Gottesdiensten" um, beispielsweise in München und in Karlsruhe. Dagegen hatten sich Kirchenleitende wie der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh verwahrt.

Der evangelisch-lutherische Regionalbischof im Kirchenkreis Augsburg und Schwaben, Axel Piper, sagte im Podcast der "Augsburger Allgemeinen", dass er sich sehr über "Querdenker" ärgere. Es sei nicht fair, wenn ihm unterstellt würde, er sei ein "Schlafschaf". Dies sei ein Begriff, den vor allem Verschwörungsgläubige verwendeten, um sich selbst als "Wissende" darzustellen, betonte Piper.