Köln (epd). Der Diözesanrat im Erzbistum Köln wendet sich gegen das Verbot der vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Der Diözesanrat unterstütze Katholikinnen und Katholiken, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, und wolle sie in ihrer Liebe zueinander bestärken, sagte der Vorsitzende Tim-O. Kurzbach am Freitagabend. Sie seien genauso in der katholischen Kirche zu Hause "wie alle anderen Menschen auch".
Kurzbach sagte, im vergangenen Jahr sei sogar das Gitter um den Kölner Dom gesegnet worden. Der Liebe von zwei gleichgeschlechtlichen Menschen werde dieser Segen hingegen verwehrt: "Das ist nicht die Zusage Gottes an die Menschen, wie wir sie verstehen." Am Freitag hatte sich bereits der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck für eine "wertschätzende Neubewertung der Homosexualität" ausgesprochen. Die Diözesanräte der Katholiken in Nordrhein-Westfalen fordern Kurzbach zufolge gemeinsam die Bischöfe ihrer Bistümer auf, gegen das Verbot vorzugehen.
Der Vatikan hatte am Montag die Einführung von Segnungsfeiern für homosexuelle Paare untersagt. Die Glaubenskongregation betonte im Vatikan, es sei "nicht erlaubt, Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe einschließen, wie dies bei Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts der Fall ist". Positive Aspekte dieser Beziehungen seien "trotzdem nicht in der Lage, diese zu rechtfertigen". Die Entscheidung stieß auf innerkirchliche und gesellschaftliche Kritik.