Marburger-Bund-Chefin sieht keine Corona-Entspannung im Frühjahr

Osnabrück (epd). Die Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna, erwartet keine baldige Entspannung in der Corona-Krise durch Sonne und Wärme. "Die Mutationen werden einen Frühjahrseffekt wie im vergangenen Jahr fast ganz zunichtemachen", sagte Johna der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Je höher sich die dritte Welle jetzt auftürmt, umso länger bleibt es kritisch."

Sie befürchte, dass der Mai für die Infektionslage noch keine echte Besserung bringen werde, sagte Johna. Und bevor nicht ein Viertel der Bevölkerung durchgeimpft sei, gebe es praktisch keinen epidemiologischen Effekt: "Und da kommen wir erst im Mai hin."

Zwar seien Ansteckungen an der frischen Luft viel seltener, und das Virus werde durch UV-Strahlung deaktiviert, fügte Johna hinzu: "Aber ich warne vor überzogenen Hoffnungen in einen baldigen saisonalen Anti-Corona-Effekt. In Florida ist fast das ganze Jahr Sommer. Auch dort gab es sehr hohe Zahlen."