Berlin (epd). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Forderungen nach einer weiteren Flexibilisierung der Priorisierung bei den Corona-Impfungen abgelehnt. Die Thema sei "weniger starr, als es in Diskussionen gemacht wird", sagte Spahn am Freitag in Berlin. Die Impfverordnung sei sehr pragmatisch.
Die Verordnung definiert eine Reihenfolge, die sicherstellen soll, dass Risikogruppen wie Ältere und Vorerkrankte zuerst geschützt werden. Kürzlich war sie überarbeitet worden, um unter anderem für die bald geplanten Impfungen in Arztpraxen Flexibilität zu ermöglichen. Spahn betonte vor dem Hintergrund wieder stark steigender Infektionszahlen, es sei aber nach wie vor wichtig, zunächst Ältere und Vorerkrankte zu impfen.
Zudem sei der Impfstoff weiter knapp, betonte der Minister. Deutschland habe derzeit rund 1,6 Millionen unverimpfte Dosen des Mittels von Astrazeneca. Darauf könnten sich "nicht 50 Millionen Menschen nach dem Windhundprinzip" stürzen, sagte Spahn. Man könne jetzt auch noch nicht zulassen, dass ein 30-Jähriger, der gesund ist, durch den Betriebsarzt geimpft wird, während es 80-Jährige gebe, die noch nicht geimpft sind, sagte Spahn.