Berlin (epd). Bei den Corona-Schutzimpfungen kommt in Deutschland wieder der Impfstoff von Astrazeneca zum Einsatz. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gab am Donnerstagabend in Berlin bekannt, dass der am Montag angeordnete vorläufige Stopp der Impfungen aufgehoben werde. Schon im Laufe des Freitags solle wieder mit Astrazeneca geimpft werden. Allerdings sollen Impflinge künftig auf die beobachteten Hirnvenenthrombosen hingewiesen werden. Solche Komplikationen seien vor allem bei Frauen unter 55 Jahren beobachtet worden, sagte Spahn.
Insgesamt schätzt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) den Impfstoff von Astrazeneca aber weiter als sicher ein. Die Behörde hatte am Donnerstagnachmittag ihre Einschätzung nach einer erneuten Prüfung des Mittels vorgestellt. Die Schutzwirkung vor einer möglicherweise tödlichen Covid-Erkrankung überwiege die möglichen Risiken, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke in Amsterdam: "Dies ist ein sicherer und wirksamer Impfstoff."
Auch Spahn und der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, betonten, der Nutzen der Impfung überwiege das Risiko. Spahn wollte sich nach eigenen Worten noch am Donnerstagabend mit den Gesundheitsministern der Länder über einen neuen Aufklärungsbogen abstimmen, um am Freitag mit den Astrazeneca-Impfungen weitermachen zu können.
Deutschland hatte die Impfungen mit Astrazeneca Anfang der Woche vorläufig gestoppt, nachdem Fälle von Hirnvenenthrombosen in zeitlicher Nähe zur Impfung aufgetreten waren. Auch andere europäische Länder hatten die Impfungen in den vergangenen Tagen ausgesetzt.
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