Berlin (epd). Die Bundesregierung mahnt angesichts steigender Infektionszahlen die Einhaltung des Bund-Länder-Beschlusses zur Corona-"Notbremse" an. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin, der Beschluss vom 3. März müsse umgesetzt werden, und zwar "nicht nur in seinen erfreulichen Passagen, sondern auch in seinen schwierigen". Das bedeute, dass bei bestimmten Inzidenzwerten auch Öffnungen wieder zurückzunehmen seien. Dies sei eine wichtige Maßnahme, um exponentielles Wachstum mit allen Folgen für die Menschen und die Gesundheit möglichst abzuwenden.
Die "Notbremse" soll der Vereinbarung zufolge gezogen werden, wenn die Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche auf 100 steigt. Im Bundesdurchschnitt liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz noch unter diesem kritischen Wert, aber Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben ihn schon überschritten.
Seibert sprach von einer aktuell "schwierigen Entwicklung" mit sich stark durchsetzenden ansteckenderen Virusmutationen in einem "diffusen Infektionsgeschehen". In jüngeren Altersgruppen seien steigende Inzidenzen zu beobachten. Leider sei zudem die erfreuliche Tendenz der vergangenen Wochen zum Stoppen gekommen, dass jeden Tag ein paar Menschen weniger auf den Intensivstationen betreut werden mussten. Auch die vermehrten Infektionen an Kindertagesstätten und Schulen, bei Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren, seien ein "Alarmsignal".